Höfersches Haus
Objekt
Architektur
Das Höfersche Haus von 1570 ist eines von nur vier Baudenkmälern in der Stadt Gifhorn aus der Zeit von vor dem Dreißigjährigen Krieg. Es befindet sich weitgehend im Originalzustand und steht seit mehr als 100 Jahren auf der Liste der Niedersächsischen Baudenkmäler. Es ist im Stil der Weserrenaissance vor nunmehr 450 Jahren wahrscheinlich von den Söhnen des Baumeisters Michael Clare als Kauf- und Handelshaus gegenüber dem damaligen ersten Rathaus der Stadt an der alten Salzstraße (heute Bundesstraße B4) errichtet, die von Braunschweig nach Lüneburg führte. Im Laufe der Jahrhunderte wurden an dem Gebäude bauliche Veränderungen vorgenommen, deren auffälligste der im Jahr 1956 errichtete Säulengang im Erdgeschoss ist, der inzwischen ebenfalls unter Denkmalschutz steht.
Konstruktion
Aufgrund von Schäden am Fachwerk war eine umfangreiche Sanierung nötig, die rund sechs Jahre andauerte. Im Zuge der Sanierung konnte der bauhistorische Wert bei einer vorgenommenen Untersuchung durch einen Bauhistoriker weiter unterstrichen werden. Zutage kamen bei den Sanierungsarbeiten bis dahin im Laufe der Jahrhunderte etliche wertvolle Funde aus der Bauzeit des Gebäudes, die bis dahin verborgen oder überbaut worden waren. Wo immer es die denkmalrechtlichen Bestimmungen erlaubten, wurde das Haus neben den Arbeiten zur Ertüchtigung der Statik und zur Ausbesserung der Schäden fachgerecht gedämmt.
Energie
Das Haus wurde im Zuge der Sanierung aufgrund von Holzschäden auch energetisch, wo immer es möglich war, gedämmt. Das war im allgemeinen mit Lehmverschalungen und Lehmputz oder mit zusätzlichen Anfügen von Leichtlehmbausteinen möglich. Für weitere Dämmungen wurden Schilf, Hanffasern oder Steinwolle verwendet. Die vorgefundenen früheren Dämmungen, vor allem Glaswolle oder Holzwolle verschiedener Generationen, wurden ebenso entfernt und fachgerecht entsorgt wie Verfugungen mit Epoxiden oder Silikon. Die vorgefundenen kleinen Risse im Gefache wurden mit einem Leinöl-Lehm-Firnis-Gemisch verfugt, das im Ausdehnungs- und Wassertransportverhalten dem Eichenfachwerk gleicht.
Für die Energieversorgung des Hauses mit Wärme und Warmwasser wurde ein Gaswertbrennkessel installiert.
Objektdaten
- Nutzungsart: Wohnen
- Projektart: Sanierung
- Fläche BGF: ca. 178 m²
- Kubatur BRI: ca. 1.430 m³
Bauweise
- Wände / Hülle: Fachwerk, zum großen Teil originale Bausubstanz von 1570, Gefache mit Lehm oder Zeigelsteinen verfüllt
- Decke: Lehm, verputzt
- Dach: Ziegeldach, nicht verändert
Baujahr
1570
Adresse
Steinweg 2
38518 Gifhorn
Deutschland
Bauherrschaft und Fotografie
Hartmut Ohse c/o Burkhard Ohse
Steinweg 2
38518 Gifhorn
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