Büro und Ausstellung der Tischlerei Krüger

Objekt

Das Gebäude ist als Büro und Ausstellung für die Tischlerei im Besitz der Bauherren konzipiert. Es soll ganzheitlich deren Denken, Planen und Fertigen wiederspiegeln und nach außen darstellen. Eine hohe gestalterische und holzbautechnische Qualität war daher der Ansatz. Es wurden ausschließlich hochwertige Materialien und Produkte verwendet, mit denen die Bauherren gern arbeiten und ebenso bei Kundenprojekten empfehlen und einsetzen. Auch sollte es ein Gebäude sein, welches sich zurückhaltend in die ländliche Umgebung des Leinetals einfügt. Daher wurde sich für eine klare, puristische, skandinavische Architektur entschieden. Die warmen Holztöne innen stehen im Kontrast zu den technisch grauen Schreibtischen und Möbeln.
Wände und Decken aus vorgefertigten Fichte Brettsperrholzelementen bilden die tragende Konstruktion. Die Innenseiten der Wände wurden in „Industriesicht“-Qualität ausgeführt, später geschliffen und hell geölt. Gedämmt wurde das Gebäude mit Holzfaserdämmplatten.
Die Gebäudehülle als Boden- und Deckelschalung besteht aus „CapeCod“, kanadischer Lodgepol-Pine, im Farbton anthrazit.
Im Inneren wurden Dinesen Massivholzdielen aus Douglasie auf Fußbodenheizung verlegt. Im Bürobereich als fallende Längen 2 – 5 m und im Ausstellungsbereich raum lang 10 m in unterschiedlichen Breiten; 25, 30 und 35 cm breit. Die Wärme für die Fußbodenheizung wird in der Tischlerei aus den Späne-Abfällen erzeugt.
Die VELFAC Fenster sind Holz-Alukonstruktionen mit reduzierten Querschnitten und nach außen öffnend. Ein ausgewogener Fensterflächenanteil sorgt für eine gute Tageslichtautonomie.

Würdigung der jury Beim Holzbaupreis Niedersachsen 2018

Das aus zwei Bauteilen bestehende eingeschossige Gebäude für Büro und Ausstellung wurde mit hoher gestalterischer Qualität im Holzbau umgesetzt. Die tragende Konstruktion wurde dabei aus innen sichtbaren, für den Nutzer und die Besucher erlebbaren, vorgefertigten Fichte-Holzsperrholzelementen erstellt und mit Holzfaserdämmplatten gedämmt. Die Gebäudehülle besteht aus farbig behandelter Boden- und Deckelschalung aus kanadischer Lodge-Pine. Der Fußboden besteht aus Douglasie-Massivholzdielen unterschiedlicher Längen und Breiten. Und sogar die Beheizung erfolgt über die Späneabfälle der unmittelbar benachbarten Tischlerei.
Von der Jury wurde sowohl die zeitgemäße und bis zur Beheizung konsequent mit Holz erfolgte Umsetzung genauso gewürdigt, wie die maßstäblich hervorragend in die landschaftliche Umgebung eingepasste Baukörpergliederung. Bei diesem Projekt ist besonders hervorzuheben die baukulturelle Vorbildwirkung für den klein- bis mittelständischen Gewerbebau und die damit verbundene, in unseren Breiten noch nicht selbstverständliche, architektonische Wertschätzung für das Thema Büro und Ausstellung. In Würdigung des geleisteten und mit Hoffnung auf Beispielwirkung und Nachahmung verleiht die Jury dem Projekt “Neubau des Büro- und Ausstellungsgebäudes der Tischlerei Krüger“ den Sonderpreis Baukultur.