Friday, 7. July 2017

Holznutzung ist aktiver Klimaschutz aus unseren Wäldern

Durch den sinnvollen und zweckmäßigen Holzeinsatz kann jeder einzelne aktiv seinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auf der Tagung „Vom Nutzen der Holznutzung“ am 22.06.2017 machten Wissenschaftler und Praktiker deutlich, dass die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung, die in nationaler und internationaler Verantwortung und Vorbildfunktion mit Engagement vertreten werden muss, gesellschaftsfähig ist und ein verantwortungsvolles Handeln bedeutet! In Kooperation mit der Plattform Forst & Holz organisierten das Kompetenznetz für Nachhaltige Holznutzung e.V. (NHN) und 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe & Bioökonomie e.V. (3N) die zur Tradition gewordene Fachtagung in Göttingen.

„Um den Klimaschutz voranzutreiben, brauchen wir den gesamten Sachverstand der Forst- und Holzbranche. Das Gesamtziel und eine umsichtige Ausgestaltung des Klimaschutzplanes können nur durch die Kooperation aller Beteiligten gelingen.“ Der stellvertretende Sprecher der Plattform Forst & Holz, Georg Schirmbeck, stimmte die rund 210 Teilnehmer der Tagung während seiner Begrüßung auf eine konstruktive Zusammenarbeit und Diskussion ein.

Ökonomische und ökologische Leistungen des Waldes

Die positiven Auswirkungen vom Nutzen von Wald und Holz sind im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen mehr als beeindruckend: So schaffen beispielsweise 15 Hektar Wald einen vollen Arbeitsplatz in der nachgelagerten Holzindustrie. Der Wald, seine Nutzung und Holznutzung binden CO2 in Beständen und Holzprodukten und schützen durch energetische und stoffliche Substitution fossiler und energieintensiver Materialien nachweislich das Klima. Nachhaltige Waldnutzung schafft zudem Vielfalt und erhält die Biodiversität.

Das Bauwesen ist der wichtigste Wirtschaftsbereich, in dem durch Holzverwendung CO2-Emmissionen eingespart werden können. Wie Frau Prof. Anette Hafner eindrücklich darstellte, liegen die Einsparungspotenziale von Treibhausgasen beim Neubau von Wohngebäuden in Holzbauweise im Vergleich zur mineralischen Bauweise in der Konstruktion bei bis zu 56 % für Einfamilienhäuser und bis zu 48 % für Mehrfamilienhäuser, je nach zu vergleichender Konstruktion. Ein zusätzliches Potenzial stellt der Ausbau mit bis zu 25 % dar – unabhängig vom verwendeten Tragwerk.

Aufruf zu selbstbewusster Kommunikation

Doch die erstaunliche Leistungsvielfalt von Wald und Holz steht in keinem Verhältnis zu der derzeitigen Wahrnehmung in der Gesellschaft. Ihre vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen, insbesondere auch für den Klimaschutz, muss die Forst- und Holwirtschaft ihrem Wert entsprechend positiver in der Gesellschaft platzieren. Herr Horst Buschalsky, Referatsleiter aus dem niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, ermahnte das Auditorium nach außen aktiver und selbstbewusster zu kommunizieren. Auch Herr Dr. Denny Ohnesorge vom Deutschen Holzwirtschaftsrat sah eine wesentliche Herausforderung der gesamten Branche, von der Wissenschaft bis hin zu den Unternehmen, darin, die positive Botschaft vom Holz und seinen umfangreichen Nutzenmöglichkeiten in die Gesellschaft zu tragen.

Exzellente Forschung, aber weiterhin großer Bedarf

Die acht Vorträge beleuchteten unterschiedliche Themenfelder der Waldbewirtschaftung und Holzverwendung mit der Zielsetzung einer sinnvollen und effektiven Ressourcennutzung. Die Erkenntnisse aus der dritten Bundeswaldinventur und aus aktuellen Forschungsprojekten zeigten den gesellschaftlichen Mehrwert einer nachhaltigen Holznutzung. Fragen, wie beispielsweise die Klimaanpassung der Wälder und die Baumartenwahl, wurden auch in den anschließenden Diskussionen intensiv erörtert. Hierbei wurde deutlich, dass noch einiger Forschungsbedarf besteht.

Fazit: Fakten schaffen

Die Vorträge und Diskussion in Göttingen haben gezeigt, dass Forst- und Holzwirtschaft auf der Grundlage von Fakten ihren gesellschaftlichen Beitrag zum Klimaschutz und anderen gesellschaftlichen Zielen leisten. Die Grundlage für die Entwicklung sinnvoller Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung muss im Bereich von Forst und Holz auch weiterhin anhand von wissenschaftlich basierter Fakten gebildet werden.

Die Plattform Forst & Holz begrüßt, dass auch die Bundesregierung mit der Charta für Holz 2.0 genau diesen Ansatz aktiv begleitet und vorantreibt.

In seinen Schlussworten brachte Herr Prof. Dr. Möhring vom Kompetenznetz für Nachhaltige Holznutzung e.V. (NHN) diesen Ansatz auf den Punkt: „No Fakes! Fakten schaffen!“

Die Beiträge der Tagung finden Sie in der Rubrik Veranstaltungsrückblick. Weitere Informationen zur Charta für Holz 2.0 können unter www.charta-fuer-holz.de eingesehen werden.

Quelle: Pressemitteilung der Plattform Forst & Holz vom 27. Juni 2017