Holz- statt Massivbau: Berufsbegleitende universitäre Weiterbildung

Mit dem berufsbegleitenden Lehrgang Ingenieurholzbau an der UNIKIMS, können sich Fachkräfte aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurswesen und Technik in diesem aufstrebenden Bereich weiterbilden. Alle Interessierten lädt Prof. Seim zur Online-Informationsveranstaltung am 27. August 2025 um 17.00 Uhr ein. Das Anmeldeformular und alle Informationen zum berufsbegleitenden Lehrgang gibt es unter www.ebu-kassel.de/ihb.
Holzbau benötigt qualifizierte Fachkräfte
Holz ist ein leichterer, energieeffizienterer und nachhaltigerer Baustoff als Stahl oder Beton. Trotzdem ist Holz bei nur knapp einem Viertel der genehmigten Gebäude der vorherrschende Baustoff. „Der Holzbau in Industrie-, Geschäfts- und Wohnungsbau ist mitten im Aufschwung, doch es fehlen qualifizierte Fachkräfte und Expert:innen nicht nur in der Ausführung, sondern auch in der Konzeptionierung der Bauwerke“, erklärt Prof. Werner Seim, der das Fachgebiet Bauwerkserhaltung und Holzbau an der Universität Kassel leitet. Ab September startet sein Lehrgang Ingenieurholzbau, der Fachkräfte in diesem Bereich qualifiziert.
Aufbau und Inhalte des Lehrgangs
In 15 Online-Seminareinheiten werden die aktuellen Bereiche des Ingenieurholzbaus behandelt. In vier Modulen werden Kenntnisse u. a. über Tragelemente und Verbindungen sowie über die wichtigsten Bauteile im Holzbau vermittelt. Darüber erhalten Teilnehmende vertiefende Einblicke und Berechnungsmethoden für innovative Bauprojekte, wie zum Beispiel im mehrgeschossigen Wohnungsbau, bei der Verwendung von Vollgewindeschrauben und in der Holz-Beton-Verbundbauweise. Dozierende sind Prof. Dr. Werner Seim, Dr. Timo Claus und Dr. Johannes Hummel. Ihr didaktisches Konzept legt besonderen Wert auf das Verständnis der ingenieurtechnischen Grundlagen und der qualitativen Zusammenhänge.
Holz erfordert eine sorgfältige und anspruchsvolle Planung
Das Gewicht des Holzbaus sei gegenüber dem Massivbau aus Stein und Beton um mehr als 40 Prozent geringer, aber genau deswegen auch sehr anspruchsvoll in der Konzeption und Umsetzung, sagt Prof. Seim. Um die Nachteile des leichteren Materials im Schwingungs- und Dämpfungsverhalten auszugleichen, erfordere der Holzbau eine sorgfältige Planung. „Wer als Planer:in oder Unternehmer:in in den Holzbau einsteigt, der weiß, worauf er sich einlässt. Er betreibt größeren Aufwand, ist sich dessen bewusst und trifft auf einen Markt, der die Qualität einfordert. Es gibt kein Dumping wie im Massivbau mit den entsprechenden Folgen in der Bauqualität“, so Seim.
Nachhaltiger und schneller als Massivbau
Holz hat jedoch einen deutlichen Zeitvorteil: Etwa zehnmal schneller im Vergleich zum Massivbau können die in industriellen Verfahren vorgefertigten Module verbaut werden, erklärt Prof. Seim. Mit dem Wandel hin zum klimaresilienten Wald werde Laubholz in den bisher vom Nadelholz dominierten Holzbau immer weiter vordringen. Seim erklärt, dass Holz immer dann populär war, wenn Stahl und Beton teuer waren. Heute wählen viele Auftraggeber bewusst Holz, auch wegen der Nachhaltigkeit. Holz ist als Kohlenstoffspeicher und energieeffizienter Baustoff vorteilhaft und bietet Vorteile im Recycling.
Aktuelle zusätzliche Informationen finden Sie unter www.ebu-kassel.de.
Quelle: UNIKIMS - Die Management School der Universität Kassel vom 30. Juli 2025